Vitamine

VITAMIN  C  

Gesteigerte Fragilität der Blutgefässe, Schleimhautblutungen

Skelettmuskulatur: Müdigkeit, Schwäche, Muskelschmerzen

Schlecht heilende Wunden

Psychische Veränderungen: Antriebslosigkeit, Depressive Verstimmungen, Schwer– Mütigkeit, Reizbarkeit

Parodontopathien: Gingivitis, Parodontitis, Karies

Immundepression, Thrombozyto-, Granulozytopenie

Verminderter antioxidativer Status: Herzerkrankungen, diabetische Spätschäden, Katarakt (grauer Star), Krebs

Histaminempfindlichkeit

Skorbut, Möller-Barlowsche Erkrankung

 

VITAMIN  B1  (THIAMIN)  

Reduzierte Aktivität der Pyruvat-Dehydrogenase (PDH), Alpha-Ketoglutarat-Dehydrogenase (KGDH) und erythrozytären Transketolase (ETKA-Test)

Anstieg des Lactat- und Pyruvatspiegels, Hyperlactatämie / Lactatazidose

Diabetes mellitus

Beri-Beri-Symptome: Extremer Gewichtsverlust, Debilität, akute Herzinsuffizienz,

Ödeme und periphere Nervenlähmung

Herzprobleme: Herzschwäche, Herzklopfen, vergrösserter Herzmuskel, erhöhter venöser Druck

Polyneuritis, Verlust von Knie- und Fussgelenkreflexen, Muskelatrophie

Angstgefühl, Verfolgungswahn, Vergesslichkeit, Verwirrung, schnelle Ermüdung, Appetitverlust

 

VITAMIN  B2  (RIBOFLAVIN)  

Antriebsschwäche, depressive Verstimmungen, Lethargie

Haut- und Schleimhautveränderungen: Rötung, Schuppung, Mundwinkelrhagaden,

Nasolabialfalten, Skrotum, Glossitis

Konjunktivitis, Keratitis, erhöhte Lichtempfindlichkeit, Trübungen der Augenlinse, grauer Star (Katarakt), Gefühl als wäre Sand unter den Augenlidern

Hämatopoese (hypochrome Anämie)

Verminderte GSH-Reduktase-Aktivität der Erythrozyten

Mitochondriale Dysfunktion z.B. AZT-assoziierte Lactatazidose

Myopathien z.B. Acyl-Co-Dehydrogenasemangel

Störung der Methämoglobinreduktase (Methämoglobinämie)

Störung des Vitamin-B3- Folsäure- und B6-Stoffwechsels



VITAMIN  B3  (NIACIN / NIACINAMID)  

Abnahme der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit, Gewichtsverlust, Erschöpfung, Schwindel, brennende Hände und/oder Füsse

Mund und Schleimhäute: Zungenbrennen, Glossitis, Mundwinkelrhagaden, Entzündungen des Ösophagus und GIT

Haut:   Gerötet, rissig und schuppig, gesteigerter Lichtempfindlichkeit, Dermatitis an lichtexponierten Stellen

Gastrointestinale Störungen: Durchfall, Erbrechen, Appetitverlust

Degenerative Veränderungen des ZNS: Halluzinationen, Psychosen, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Müdigkeit

Reduzierte renale Exkretion von: N-1-Methyl-Nicotinamid und N-1-Methyl-2-Pyridon-3-Carboxamid

 

VITAMIN  B5  (PANTOTHENSÄURE)  

Allgemeine Symptome: Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Depressionen, Müdigkeit,

Kopfschmerzen

Haut: Dermatitis, Wundheilungsstörungen

Herz: Tachykardie, Blutdruckabfall

Anämie: NNR-Insuffizienz

Immunsystem: eingeschränkte Immunfunktion, erhöhte Infektanfälligkeit

GIT: Magen-Darm-Störungen und Durchfall

Schleimhautentzündungen: im GIT, den Atemwegen, im Mund, der Nase, Vaginaltarkt

Burning Feet Syndrom.

 

VITAMIN  B6  (PYRIDOXIN)  

Depressionen, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit (gestörte Decarboxylierung von 5-Hydroxytryptophan zu Serotonin)

Neurologische Störungen: Periphere Neuropathien (Demyelinisierung der Nerven, infolge gestörter Sphingomyelinsynthese), epileptische Krämpfe und Tremor bei Kleinkindern

Skelettmuskulatur: Muskelatrophie und -schwäche, Krampus-Syndrom (anfallsweise, sehr schmerzhafte Kontraktion von Muskelgruppen)

Immundepression, Thymusatrophie

Dermatitis (Pellagra-ähnlich)

Hypochrome, eisenrefraktäre Anämie

 

VITAMIN  B12  (COBALAMIN)  

Gedächtnis-, Konzentrationsstörungen, Halluzinationen, Müdigkeit, Muskelschwäche, Psychosen, Reizbarkeit, geringe Stresstoleranz und Leistungsunfähigkeit

Gastrointestinale Symptome: Appetitlosigkeit, Diarrhöe, Gewichtsverlust schmerzhafte Zunge

(Poly)Neuropathien: Gefühlslosigkeit, Parästhesien (Hände, Füsse), Ausfall des Achillessehnenreflexes, Methylcobalamin-Mangel führt durch Hemmung der Methionin-Synthase-Reaktion zu einer Kumulation von S-Adenosyl-Homocystein, einem Abfall von SAM und damit zu einer Hypomethylierung von ZNS-Proteinen

Blockade des Folsäurestoffwechsels infolge mangelnder Bereitstellung von aktiver Tetrahydrofolsäure durch das Enzym Homocystein-Methyltransferase

Augen: Optikusatrophie

Gestörte Erythropoese, Leuko- und Thrombozytopenie

Perniziöse (makrozytäre) Anämie: Blässe, Durchfall, Ikterus, Hunter-Glossitis, Kurzatmigkeit, Gewichtsverlust, Stomatitis

Neurologische Ausfallerscheinungen infolge degenerativer Entmarkung des Rückenmarks (MCV>98 fl)

Funikuläre Myeolose: Herdförmige Entmarkung der Hinterstrang- und Pyramidenbahnen mit ataktischen und spastischen Störungen aufgrund unzureichender Bildung von Myelinscheiden und Demyelinisierung

 

FOLSÄURE  (PTEROYLGLUTAMINSÄURE)  

Allgemeine Symptome. Blässe, Schwäche, Vergesslichkeit, depressive Verstimmung, Reizbarkeit

Magen-Darm-Trakt: Appetitlosigkeit, Diarrhöe, Gewichtsverlust

Schleimhäute: Glossitis, Stomatitis, Schleimhautatrophie im GIT und Urogenitaltrakt, Gingivahyperplasie

Schwangerschaftskomplikationen (Früh- und Fehlgeburten), Spaltbildung in der Wirbelsäule (Spina bifida), embryonale Missbildungen (Neuralrohrdefekte). Bis zu 20% der Mütter von Kindern mit Neuralrohrdefekten weisen erhöhte Homocysteinspiegel auf.

Dermatitis, Haarausfall

Megaloblastäre Anämie, Granulo-, Lympho- und Thrombozytopenie, Verringerte Antikörperbildung und Phagozytoseaktivität der Leukozyten

Hemmung der Thymidilat-Synthese (Chromosomenbrüche)

Polyneuropathien (auch B12-Mangel)

Erhöhtes Risiko für Kolonkarzinome

 

BIOTIN  

Haut/Haar: Seborrhoische Dermatitis (v.a. bei Säuglingen und Kleinkindern), Haarausfall.

Übelkeit und Durchfall

3-Hydroxy-Isovaleriansäure: erhöhte renale Exkretion

Fettstoffwechselstörungen. Erhöhter Cholesterinspiegel

Neurologische Störungen: Depressionen, Panikzustände

Immunschwäche, Anämie

Biotinidasemangel bei Kindern, Schuppung der Haut, Haarausfall, Konjuktivitis, mentale Retardierung, Krampfanfälle, Gedeihstörungen

Plötzlicher Kindstod: Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Syndrom des plötzlichen Kindstods und einem Biotinmangel. Die Leber der untersuchten Säuglinge wies deutlich geringere Biotingehalte auf als die von Gleichaltrigen mit bekannter Todesursache.


VITAMIN  A  (RETINOL)  

Antriebslosigkeit, Infektanfälligkeit, Müdigkeit

Auge: Nachtblindheit, Störung der Dunkeladaption, gelblich   verhornte Bitotflecken,

Tränenmangel, geschwollene Augenlider, Eiter in Augenwinkeln

Xerophtalmie, Keratomalzie (Geschwürbildung der Hornhaut), Erblinden

Blut: Hypochrome (eisenrefraktäre) Anämie

Haut/Haare/Nägel: Trockene, schuppige, faltige Haut (Hyperkeratose), graue, spröde Haare, brüchige Nägel

Knochen, Zähne: Knochenwachstums- und Dentinationsstörungen (bei Kindern und Jugendlichen)

Missbildungen im Bereich des Hörorgans, des GIT und Urogenitaltraktes

Respirationstrakt: Verringerte mukoziliäre Clearance, Bronchitis, häufige Atemwegsinfekte, Pneumonie, metaplastische   Veränderungen der Respirations– Schleimhaut

Schleimhäute: Austrocknung, Verhornung. Folgen: Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns, Gingivitis, Stomatitis, Atrophie des Darmepithels (Durchfall, Malabsorption)

Hydrocephalus bei Neugeborenen

Gestörte Spermatogenese, Unfruchtbarkeit, eingeschränkte Testosteronproduktion

Schwangerschaft: Missbildungen des Föten

Erhöhung der Schilddrüsenhormonspiegel (T3 und T4)

Erhöhtes Risiko für Brust-, Kehlkopf-, Lungen-, Magen/Darm-, Prostata- und Speiseröhrenkrebs

 

VITAMIN  D  (CALCIFEROL)  

Alter: Eingeschränkte Nierenfunktion, ungenügende Versorgung mit Nährstoffen, geringe Sonnenlichtexposition, geringe körperliche Aktivität

Arzneimittel: Antiepileptika beschleunigen den Vitamin D Metabolismus, Paraffin und Cholestyramin verursachen eine Malabsorption fettlöslicher Vitamine und Glucocorticoide wirken auf Vitamin D antagonistisch (Gestörter Calciumstoffwechsel)

Erhöhter Bedarf: Säuglinge, Kleinkinder, Menopause, Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum, dunkle Hautfarbe

Ernährung: Rein vegetarische Kost verbunden mit geringer Sonnenlichtexposition; Calciummangel erhöht den Vitamin D-Stoffwechsel

Hypoparathyreoidismus (PTH-Sekretion ↓), Pseudohypoparathyreoidismus (renale Resistenz gegen PTH), primärer Hyperparathyreoidismus (erhöhter Stoffwechsel)

Maldigestion/-absorption: CED, Leber- und Gallenblasenerkrankungen, Magen- Resektion, Kurzdarmsyndrom, Mukoviszidose, Pankreasinsuffizienz

Niereninsuffizienz (Störung der 1-alpha-Hydroxylierung), nephrotisches Syndrom, Hämodialyse

Wachstumsstörungen: Rachitis, Osteomalazie, Arthritis, Zahnkaries, vergrösserter Schädel, Tetanie


BETAKAROTIN  

Mögliche Mangelerscheinungen: Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Erhöhtes Risiko für Brust-, Kehlkopf-, Lungen-, Magen/Darm-, Prostata- und Speiseröhrenkrebs.

Katarakt und Makuladegeneration.

Serum: Anstieg des Ox-LDL.

 

VITAMIN  E  (ALPHA-TOCOPHEROL)  

Neurologische Störungen infolge Degeneration von Nervenzellen im Rückenmark, im Stammhirn und in den peripheren Nervensträngen

Ataxie, sensorische Störungen, Muskelschwäche, Neuropathie

Verminderte antioxidative Kapazität und erhöhte Anfälligkeit für oxidative Membran-Schäden (zentrales und peripheres Nervensystem

Lipidperoxidation: Anstieg der Lipidperoxidationsprodukte in Plasma (MDA, 4-HNE, Ox.-LDL) und Urin (8-iso-PG-F-2alpha)

Infektanfälligkeit

Hämolytische Anämie: Verkürzte Lebenszeit der Erythrozyten, verringerte Oxidations- Resistenz der Erythrozytenmembran

Haut: Lipofuszineinlagerungen (Alterspigmente)

Infertilität, Atrophie der Geschlechtsorgane

Störungen der Schildrüsenfunktion

Erhöhtes Risiko für freie Radikale Krankheiten wie Alzheimer, Krebs und Katarakt

 

VITAMIN  K  (PHYLLOCHINONE)  

Unzureichende Bildung bzw. Carboxylierung der Blutgerinnungsfaktoren II, VII, IX, X, Protein C und Protein S sowie Osteocalcin

Hämostasestörungen: Erhöhte Blutungsneigung (innerliche und subkutane Spontanblutungen), Verlängerung der Thromboplastinzeit (Quickwert)

Knochen: Störungen des Knochenaufbaus, erhöhtes Osteoporose- und Frakturrisiko

Neugeborene: Hirnblutungen

Durchfall, Appetitverlust